2020 Ein Jahresrückblick mit Aussicht auf 2021 – Teil 2

Gesellschaftlich begann das Jahr 2020 mit der Sorge um Australien, wo seit September 2019 Buschbrände herrschten, und mit der Trauer um 30 Affen und diverse Vögel, die bei einem Feuer im Affenhaus des krefelder Zoos zu Tode kamen. Man hatte Sorge um die Menschen in Wuhan, wo es im Dezember 2019 zu einem Ausbruch des Coronavirus kam, machte sich aber noch wenig Sorgen darum persönlich damit in Kontakt zu kommen… Durch dieses Virus kamen bisher (Stand 30.12.2020) 1.799.099 Menschen zu Tode.

Im Februar trauerten die Menschen dann mit Opfern aus Hanau, die am 19.02.2020 durch rassistischen Terror zu Tode gekommen waren und ab März war dann das Coronavirus allgegenwärtig.

Aber auch Hass gegenüber Geflüchteten war im März leider Thema, den die Türkei hatte ihre Grenzen geöffnet und so strömten Flüchtlinge nach Griechenland, das eh schon völlig überfordert mit den vielen Flüchtlingen war, wo es dann zu massiver Gewalt gegen Flüchtlinge, NGOs und Journalisten kam, Boote am Anlegen gehindert wurden und Flüchtlinge mit Tränengas beschossen wurden. Diese Gewalt gipfelte in der Erschießung eines Geflüchteten am 02.03.2020 und einem gesunkenen Boot vor Lesbos, wodurch ein Kind starb. Man hatte das Boot nicht anlegen lassen.

Am 24.03.2020 trauerten viele Menschen mit Geflüchteten, die durch einen illegalen Transport in einem LKW in Mosambik tot entdeckt wurden.

Am 08.04.2020 beschäftigte dann sehr viele Menschen ein Supermond, der besonders groß wirkte.

© Frühkindlich Autis teilt sich mit, aufgenommen am 08.04.2020

Am 17.04.2020 wurde dann der Sieger des Wettbewerbs World Press Foto bekannt gegeben, das Foto „Straight Voice“ des Fotografen Yasuyoshi Chiba, das einen Moment der Poesie in mitten blutiger Proteste im Sudan zeigt.

Title: Straight Voice © Yasuyoshi Chiba, Japan, Agence France-Presse Caption: A young man, illuminated by mobile phones, recites a poem while protestors chant slogans calling for civilian rule, during a blackout in Khartoum, Sudan, on 19 June. Story: Protests had begun in the eastern city of Atbara in December 2018, reportedly against the tripling of the price of bread, but then broadened in focus and had spread rapidly throughout the country. By April 2019, protesters were staging a sit-in close to army headquarters in the capital Khartoum, and demanding an end to the 30-year rule of dictator Omar al- Bashir. On 11 April, al-Bashir was removed from office in a military coup, and a transitional military government was established. Protests continued, calling for power to be handed to civilian groups. On 3 June, government forces opened fire on unarmed protesters. Scores of people were killed and many more subject to further violence. Three days later the African Union suspended Sudan, in the midst of widespread international condemnation of the attack. The authorities sought to defuse protests by imposing blackouts, and shutting down the internet. Protesters communicated by text message, word of mouth and using megaphones, and resistance to military rule continued. Despite another severe crackdown on 30 June, the pro-democracy movement was eventually successful in signing a powersharing agreement with the military, on 17 August.

Ab September 2020 wurde dann auch wieder vermehrt über die Problematik der Flüchtlingscamps gesprochen, nachdem das Lager Moria auf Lesbos abgebrannt war und taussende Flüchtlinge obdachlos waren, umgesiedelt werden mussten.

Der Fotojournalist Angelos Tzortzinis, der zwei Kinder bei der Flucht aus dem abgebrannten Lager fotografierte, gewann mit seinem Bild dann auch die Auszeichnung „UNICEF-Foto des Jahres“ , das die Flucht und Tapferkeit, Fassungslosigkeit und Hilfsbereitschaft in höchster Not, die Stärke des Kleinen, der dem noch Kleineren die heile Haut bewahrt und  die ganze Hoffnung, es möge ein anderes, ein besseres Leben kommen zeigt. Die Auszeichnung wurde am 22.12.2020 verkündet.

Unicef Foto des Jahres , © Angelos Tzortzinis, Griechenland. verkündet 22.12.

Das restliche Jahr 2020 war vor allem durch das Coronavirus geprägt…, in dem ich leider viel Egoismus lesen und erfahren musste, aber auch sehr oft Solidarität mitbekommen habe.

Leider kam es in 2020 auch zu rassistisch motivierten Taten, die ich hier im Folgenden nennen möchte:

So kamen am 19.02.2020 11 Menschen durch rassistisch motivierten Terror zu Tode.

Am 25.03.2020 gab es einen Angriff auf einen Sikh-Tempel in Kabul, durch den 25 Menschen starben, am 10.04.2020 gab es durch einen mehrtätigen Antiterroreinsatz in der Tschadseeregion zu mindestens 1052 Toten und durch hunderte Terrorattacken in der Woche bis zum 14.06.2020 in Afghanistan starben oder verschwanden 422 Menschen.

2020 war somit auch Jahr des Terrors.

Auch im Zusammenhang mit Flucht gab es Todesfälle und Übergriffe:

So starben beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der Inselgruppe Paxos am 11.01.2020 mindestens 12 Menschen und als Folge des Hasses auf Migranten kam es am 01.03.2020 zu massiven Übergriffen gegen Geflüchtete auf Lesbos; die Gewalt gipfelte im der Erschießung eines Flüchtlings und dem Tod eines Kindes, das sich auf einem gesunkenen Boot befunden hatte, das man nicht anlegen lassen wollte.

Durch einen illegalen Flüchtlingstransport in einem LKW, der am 24.03.2020 in Mosambik entdeckt wurde, kamen 64 Menschen zu Tode und am 05.05.2020 kam es bei einem Fluchtversuch über einen Fluss in Afghanistan zu mindestens 12 Todesopfern.

Am 11.06.2020 kenterte ein Flüchtlingsboot vor der tunesischen Küste, wodurch mindestens 45 Menschen den Tod fanden, beim Rettungsversuch eines in Not geratenen Jungen auf dem Mittelmeer wurden bei Alexandria 11 Tote gefunden und bei einem Angriff auf ein Flüchtlingslager in Kamerun starben am 05.08.2020 mindestens 18 Menschen.

Durch die Havarie eines Flüchtlingsschiffs vor der libyschen Küste starben am 17.08.2020 mindestens 45 Menschen und in der Nacht vom 24.10.2020 auf den 25.10.2020 starben bei einem Schiffsunglück vor Senegal mindestens 140 Menschen.

Bei einem Schiffsunglück am 12.11.2020 auf dem Mittelmeer kam es zu 94 Toten und am 24.12.2020 gab es bei einem Bootsunglück vor der tunesischen Küste zu mindestens 20 Toten.

Und so blieb auch in 2020 das Mittelmeer ein großes Grab und Forderungen wie #leavenoonebehind leider immer noch Wunschdenken, keine Realität.

Trotz der in 2019 zunehmend unterstützen Forderungen nach mehr Umweltschutz, Forderungen hin zu mehr Klimaneutralität und dem ständigen Einsatz gegen Umweltverschmutzung, kam es in 2020 auch wieder zu klimabedingten Naturkatastrophen, die ich hier nun nennen werde:

So begann das Jahr mit den immer noch in Australien wütenden Buschbränden, die letztlich mehr als 1,25 Billionen tote Tiere und mindestens 475 Tote forderten und am 01.01.2020 kam es in Indonesien zu Überschwemmungen und Erdrutschen, in deren Folge 53 Menschen zu Tode kamen.

Am 10.01.2020 starben 300 Schildkröten durch parasitären Algenbefall, starke Stürme und Tornados forderten am 12.01.2020 mindestens 11 Todesopfer und am 25.01.2020 kam es Winterstürme in den USA zu mindestens 12 Toten, durch Regenfälle und Überschwemmungen in Madagaskar zu mindestens 26 Toten und durch Erdbeben im Osten der Türkei zu insgesamt 35 Toten.

Am 26.01.2020 kamen durch Regenfälle in Brasilien mindestens 30 Menschen zu Tode, am 06.02.2020 bei Lawinenabgängen in der Türkei mindestens 38 Menschen, am 04.03.2020 bei Tornados in den USA mindestens 25 Menschen und am 13.03.2020 starben durch Unwetter und Überschwemmungen in Ägypten mindestens 21 Menschen.

Am 13.04.2020 kam es in den USA zu Tornados und schweren Stürme, durch die mindestens 30 Tote zu beklagen waren, vom 20.05.2020 auf den 21.05.2020 fegte ein Zyklon über Indien und Bangladesch, der 84 Tote bedeutete, in Folge eines Tropensturms in El Salvador starben am 01.06.2020 15 Menschen, wobei es zu weiteren 12 Toten kam, die in Folge ihrer Verletzungen starben und durch Erdrutsche am 03.06.2020 in Indien fanden mindestens 21 Menschen den Tod.

Durch Schlammlawinen an der Elfenbeinküste starben am 19.06.2020 13 Menschen und durch ein Erdbeben in Mexiko am 24.06.2020 starben 10 Menschen, durch Überschwemmungen in Sichuan fanden am 30.06.2020 und in Folge dessen 141 den Tod und am 02.07.2020 kam es im Jade-Bergwerk in Myanmar zu Erdrutschen, durch die 110 Menschen starben.

Auf der japanischen Insel Kyushu starben durch Regenfälle am 04.07.2020 59 Menschen, durch Monsunregen in Südkorea fanden mindestens 30 Menschen am 09.08.2020 den Tod und am 10.08.2020 forderten Überschwemmungen im Jemen mehr als 130 Todesopfer.

Haiti und die Dominikanische Republik hatten am 24.08.2020 durch einen Tropensturm mindestens 12 Tote zu beklagen, am 26.08.2020 fanden durch Überschwemmungen in Afghanistan 100 Menschen den Tod, ein Hurrikan forderte am 29.08.2020 mindestens 14 Tote in den USA, durch Überschwemmungen in West- und Zentralafrika starben am 12.09.2020 mehr als 200 Menschen und am selben Tag kam es zu Wald- und Buschbränden in Kalifornien und Oregon, durch die 33 Menschen den Tod fanden.

Durch Erdrutsche und Überschwemmungen in Vietnam am 21.10.2020 starben mindestens 111 Menschen, am 29.10.2020 rieß ein Tropensturm in Vietnam mindestens 30 Menschen in den Tod, am 31.10 kam es in der Ägäis zu einem Erdbeben in dessen Folge 100 Menschen starben und durch einen Super-Taifun auf den Philippinen fanden am 01.11.2020 20 Menschen den Tod.

Ein Sturm am 03.11.2020 forderte in Mittelamerika mindestens 170 Todesopfer, am 14.11.2020 rieß ein Taifun auf den Philippinen mindestens 53 Menschen aus dem Leben und am 19.11.2020 starben durch einen Hurrikan in Mittelamerika mindestens 38 Menschen.

Das Jahr 2020 hat damit erneut mehr als deutlich gemacht wie wichtig es wäre klimafreundlicher zu handeln, wie wichtig die Forderungen von Bewegungen wie Fridays for future sind, dass wir klimaneutraler werden müssen!

Leider gab es 2020 noch weitere traurige, bedrückende, erschreckende Nachrichten, die immer auch im Zusammenhang mit Toten standen, diese hier alle einzeln aufzuführen, würde aber viel zu weit führen, weil es leider so viele waren. Alleine im Januar 2020 kam es 723 Toten, durch Unglücke wie den Absturz einer Lazarettmaschine oder einem Hoteleinsturz, durch Dinge wie eine Massenpanik, den Ausbruch on Krankheiten, wie dem Lassafieber aber auch durch Angriffe, Überfälle, Kämpfe,… und so gab es monatliche Berichte über Unglücke, Krankheitsausbrüche, Angriffe und während ich das hier schreibe, gibt es erneut Tote zu beklagen, die heute bei Explosionen beziehungsweise durch Angriffe starben…

Und damit ist 2020 – auch unabhängig von der Corona-Pandemie- auch ein Jahr der Toten.

Published in: on 31. Dezember 2020 at 02:47  Kommentar verfassen  

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