Kurz zusammengefasst würden die meisten Menschen das Jahr 2020 vermutlich mit Sätzen wie „Bitte nicht nochmal“ oder „Das Jahr war Mist“ oder dem Begriff „Corona-Jahr“ zusammenfassen.
Aber war es „nur“ das?
Ich werde mich in diesem Beitrag bemühen mein persönliches Empfinden des Jahres 2020 wieder zu geben, aber auch über Naturkatastrophen, rassistische begründete Taten, Unglücke im Zusammenhang mit Flucht und gesellschaftlich Relevantes und Tragödien zu schreiben und abschließend einen subjektiven Ausblick auf das kommende Jahr 2021 zu geben.
Fangen wir also erst mal bei mir an:
Das Jahr begann mit der Hoffnung auf eine baldige Genesung meines Mannes, der im Dezember 2019 noch wegen einer Sepsis im Krankenhaus war.
Durch persönliche Umstände kam es dann am 21.01.2020 zu einem Kontaktabbruch innerhalb der Familie, der unseren Wildfang sehr verletzt hat und der ihn immer noch sehr beschäftigt, da die Person eine wichtige Bezugsperson darstellte 😦 .
Am 25.01.2020 machten wir unserem Schatz eine sehr große Freude, da wir mit dem Hund vom Nachbarn, den wir „ausleihen“ durften, einen Spaziergang machten, der aber leider auch für meinen Mann zu viel war, da dieser am 26.01.2020 wegen einer Entzündung im Bein erneut Stationär im Krankenhaus aufgenommen werden musste. Es folgte etwas mehr als eine Woche, die für alle, aber besonders für unseren Sohn, sehr anstrengend war, zumal am 29.01.2020 zusätzlich ein MRSA-Keim im Bein meines Mannes festgestellt wurde und wir ihn dadurch nur noch mit Schutzkleidung besuchen durften, er diese tragen musste, wenn er sein Zimmer verließ.
Am 04.02.2020 durfte ich meinen Mann dann endlich wieder mit nach Hause nehmen, aber Ruhe hatten wir wegen der Beinverletzung noch nicht, da wir erst mal einen kompetenten Arzt finden mussten, der ihm weiterhelfen würde, eine vernünftige Weiterbehandlung auf den Weg bringen würde. Der erste Facharzt hat sich etwa die Wunde nur in Zeitabständen angesehen und geäußert diese würde gut verheilen. Wegen der Wassereinlagerungen im Bein könne man aber noch nichts tun…
Zwischenzeitlich erfuhren wir am 16.03.2020 von den Schulschließungen und dem daraus resultierenden Homeschooling, in das Sohnemann und ich uns erst mal einfinden mussten. Wir hatten zwar, da wir vorab schon immer mal ein bisschen für die Schule gelernt hatten Unterrichtsmaterial, wurden auch anfangs gut versorgt, aber dennoch war es – vor allem in der ersten Woche – sehr schwer einen neuen „Alltag“ zu finden… Ab Woche zwei lief es besser (was hier nachgelesen werden kann). Ich fand dann auch zeitnah eine gute Seite im Internet auf der ich immer wieder neues Unterrichtsmaterial fand, erstellte selbst welches und versorgte den Lehrer meines Sohnes mit Material, fragte irgendwann gar nicht mehr nach neuem Material. Der Lehrer teilte mir mit, dass ich vermutlich bis in die Herbstferien versorgt sei.
Wir fanden auch Alternativen zum bisherigen Osterfest und überbrachten der Familie mit Abstand an der Wohnungstüre kleine Osterkörbchen, machten auch der örtlichen Polizei und Feuerwehr mit gefärbten Ostereiern eine Freude, waren viel unterwegs, aber immer da, wo möglichst wenig Menschen unterwegs waren, achteten darauf Abstände einzuhalten.
Bei den Spaziergängen und Ausflügen, die wir unternahmen, machten wir auch immer wieder kleine Sportübungen, machten uns aber dennoch zunehmen Sorgen um unseren Sohn, der immer mehr an Gewicht zulegte… 😦 .
Auf unser Drängen hin wurde deswegen im April die Schilddrüse unseres Sohns – allerdings ohne Befund – untersucht und ich erfuhr – aus einer Gruppe auf Facebook – dass vielleicht auch etwas bei einer endokrinologischen Untersuchung gefunden werden könnte, setze mich mir einer entsprechenden Stelle in Verbindung und erhielt – auch wegen des Coronavirus – einen Termin im September.
Zeitgleich hatte mein Mann nun einen kompetenten Arzt gefunden, der ihm erst zu Druckverbänden riet und ihm dann einen Kompressionsstrumpf verordnete, den er nun täglich tragen muss…
Es gab Hoffnung auf Besserung…
… und dann kam es zu einem erneuten Kontaktabbruch innerhalb der Familie, durch den unser Schatz nun „nur“ noch zu seinen Großeltern Kontakt haben würde. Diesen Kontaktabbruch konnte er etwas besser „verdauen“.
Wir feierten die Geburtstage meines Mannes und meinen „nur“ innerhalb der Kernfamilie, wollten aber zumindest Junior einen möglichst „normalen“ Geburtstag ermöglichen und feierten somit mit Abstand und einem Teil der Großeltern zu Hause. Unser Schatz war glücklich – auch dank zahlreicher Geschenke von Fremden, die er bekommen hatte, nachdem ich im Internet dazu aufgerufen hatte.
Ende Mai machten wir dann auch einen nachträglichen Geburtstagsausflug mit unserem Schatz in die Niederlande und da war es schon sehr merkwürdig keinen Mund-Nasenschutz tragen zu müssen…. Aber es war ein sehr schöner Tag.
Ab dem 15.06.2020 hatte unser Sohn dann wieder täglichen Präsenzunterricht und ich musste weniger nach Unterrichtsmaterial schauen, es schien wieder sowas wie Alltag möglich zu sein.
Die Sommerferien verbrachten wir zu Hause mit ein paar kleinen Ausflügen und Spaziergängen, da es uns mit dem Coronavirus zu riskant gewesen wäre in Urlaub zu fahren, es für uns mit den Einschränkungen aber auch kein „richtiger“ Urlaub gewesen wäre und dennoch hatten wir eine schöne Zeit, bis uns klar wurde, dass mein Mann bei seinem bisherigen Arbeitgeber nicht übernommen werden würde, da das die Laune doch sehr trübte…
Am 31.07.2020 war dann der letzte Arbeitstag meines Mannes, der sich nun fleißig um eine neue Arbeitsstelle bewarb, aber auch die Sorge – besonders wegen der Pandemie – hatte keinen neuen Job zu finden.
Am 09.09.2020 hatten wir dann für unseren Sonnenschein endlich den langersehnten Termin in der Endokrinologie, der leider keine Ergebnisse brachte. Man teilte uns mit wir sollten die Ernährung, die wir nur zu gesünderem Essen hin verändert hatten, ändern. Ein Termin in der Ernährungsberatung, der aktuell noch immer aussteht, sollte gemacht werden und wir wurden mit keinen konkreten Hilfen nach Hause geschickt. Wir stellten nun das Trinken (von bisher nur Säften) auf Wasser mit zuckerreduziertem Sirup um, begannen mit Gymnastik, dass nun zweimal wöchentlich gemacht wird, und Tanzwarkouts für Anfänger, die ebenfalls zweimal wöchentlich gemacht werden. Eine Veränderung sehen wir leider bisher dennoch nicht 😦 😦 😦 .
Am 15.09.2020 gab es dafür wieder Anlass zur Freude, den dies war der erste Arbeitstag meines Mannes in seinem neuen Job 🙂 .
Für unseren Sohnemann war dann das Ende der Sommerferien noch sehr aufregend, weil er in eine neue Klasse mit neuen Mitschülern und Lehrern wechselte, merkte aber schnell, dass die alle sehr nett sind.
Ab dem 28.09.2020 mussten wir uns dann zum ersten mal konkret mit dem Coronavirus und dessen möglichen Gefahren auseinandersetzen, da unser Wildfang eine Kontaktperson der Kategorie 2 zu einer infizierten Person war und somit in Quarantäne musste, er auch am Folgetag zu einem Coronatest musste, der sichtlich unangenehm für ihn war. Er war negativ und nach sieben Tagen war die Quarantäne beendet. Nicht rausgehen zu dürfen, nervte unseren Schatz zwar etwas, aber ansonsten machte ihm die Quarantäne nichts aus.
Ab dem 03.12.2020 war unser Schatz dann als Kontaktperson der Kategorie 1 zuerst im Distanzlernen und dann erneut in Quarantäne, an die sich dann direkt die Weihnachtsferien anschlossen, aber wir waren ja bereits in Übung, es war nur schade, dass unser Schatz seine Mitschüler und Lehrer vorher nicht nochmal sah. Ich wurde nun auch mit Unterrichtsinhalten zum anderen Fächern, als bisher „nur“ Deutsch und Mathe versorgt, wodurch wir den Stundenplan der Schule fast 1:1 auch zu Hause umsetzten konnten.
Wir haben dann auch Nikolaus und Weihnachten Corona-konform nur in der Kernfamilie gefeiert, wobei unser Schatz von einem Großteil der Großeltern seine Geschenke nachträglich mit Abstand und Maske an der Haustüre erhalten hat. Weihnachten werden wir dann – wie natürlich auch Nikolaus mit einem Teil der Großeltern – noch im Laufe des Januars 2021 mit den Großeltern nachfeiern… Wann und wie wissen wir aktuell noch nicht.
Und Morgen werden wir nun auch ein Corona-konformes, anderes Silvester feiern, ohne Raketen oder sonstige Knaller, dafür aber, weil es Tradition ist, wieder mit einem Spaziergang. Außerdem werden wir zum ersten mal ein Silvester-Feuerwerk stempeln und das Jahr 2021 basteln, aber wie immer auch die Zettel aus unserm Erinnerungsglas, in dem wir schöne Momente sammeln, zusammen kurz vor Mitternacht lesen. Und dann wird es schon 2021 sein…
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